TARZAN OF THE APES

TARZAN BEI DEN AFFEN


Alles beginnt damit, dass ein englischer Lord mit seiner jungen Frau von einer meuternden Schiffsmanschaft an der westafrikanischen Urwaldküste ausgesetzt werden. Unter größten Gefahren bauen sie eine Blockhütte und bestehen einige Zeit den Kampf mit der Wildnis.

Der Originaltitel lautet TARZAN OF THE APES. Edgar Rice Burroughs schrieb die Dschungelgeschichte vom 1. Dezember 1911 bis zum 14. Mai 1912. Die US-Erstveröffentlichung erfolgte im Oktober 1912 im Pulp Magazine The All-Story. In Buchform erschien der Titel erstmalig am 17. Juni 1914 bei A. C. McClurg, Publishers, Chicago, Illinois.


Der englische Originaltext von Tarzan of the Apes wurde im Jahr 1921 im Bernhard Tauchnitz Verlag in Leipzig publiziert - Copyright Edition mit 318 Seiten. Die Tauchnitz Collection of British and American Authors war eine bekannte Buchreihe. Die Geschäftsidee, preiswerte Buchausgaben englischer und amerikanischer Literatur zu produzieren, hatte sich als überaus erfolgreich erwiesen.

Nach langen Verhandlungen war es so weit. Für Tarzan wurde endlich einen Verleger in Deutschland gefunden und so erscheinen im Frühjahr 1924 die Tarzan-Abenteuer erstmals auch in deutscher Sprache. Die entsprechenden Rechte hat sich der Stuttgarter > Verleger Carl Dieck gesichert. Die Deutsche Erstveröffentlichung trägt den Titel TARZAN BEI DEN AFFEN. Die Übersetzung stammt von Tony Kellen und das farbige Einbandbild von Willy Planck. Hergestellt in Halbleinen, Hardcover und Format 19,5 x 14 cm. Für erste Auflagen dieses Titels gab es zu Repräsentationszwecken sogar einen farbigen Schutzumschlag.

Der > PEGASUS VERLAG in Wetzlar hat 1950 bei seiner Neuauflage die Übersetzung von Tony Kellen übernommen. Leinenband mit geprägter Deckelvignette und farbig illustriertem Schutzumschlag von > Heinz Gerster.


Ein englischer Lord wird mit seiner jungen Frau von einer meuternden Schiffsmannschaft an der westafrikanischen Urwaldküste ausgesetzt. Unter größten Gefahren bauen sie sich eine Blockhütte und bestehen einige Zeit den Kampf mit der Wildnis. Kein rettendes Schiff naht sich der Urwaldküste. So wird dann ein kleiner Junge der spätere Tarzan im Urwald geboren. Seine Mutter stirbt und sein Vater wird von den Riesenaffen getötet. Er wird kaum einjährig von einer Äffin geraubt und grossgezogen. Tarzan besteht im Kampf mit den Tieren die größten Abenteuer. Er kennt keine Menschen, doch sein menschlicher Verstand wächst und macht ihn den Affen überlegen. Nach langen Jahren lernt er die ersten Menschen es sind Wilde kennen. Er entdeckt die Hütte seines Vaters und findet dort Bücher. Unter unsäglichen Mühen lernt er Lesen und Schreiben. Weisse Menschen werden an seinen einsamen Strand geworfen und er errettet sie aus größten Gefahren und verschwindet stets wieder wie ein Waldgeist, denn er versteht ihre Sprache nicht. Durch ein besonderes Geschick verlässt er mit einem der Erretteten die Wildnis und kehrt in die zivilisierte Welt seiner Eltern zurück. Doch auch der Weg in die Zivilisation bringt ein Leben, das in seiner Abenteuerlichkeit seinesgleichen sucht.

Figuren in Tarzan bei den Affen:

John Clayton - Lord Greystoke ~ vom britischen Kolonialamt beauftragt, in West-Afrika eine geheime Untersuchung durchzuführen

Alice Clayton, Lady Alice (Rutherford) ~ die Ehefrau von Lord Greystoke

Billings ~ Kapitän des Segelschiffs Fuwalda, wird von Meuterern ermordet

Black Michael ~ Anführer der Meuterer, der die Claytons an einem einsamen Strand der

afrikanischen Küste aussetzt

Tarzan ~ Sohn der Claytons, wird von Kala die Äffin "adoptiert" und erhält den Namen

Tarzan, was in der Affensprache soviel wie Weiß-Haut bedeutet

Mbonga ~ Häuptling eines Kannibalen-Stammes

Kulonga ~ Mbonga's Sohn

Archimedes Q. Porter ~ Professor aus Baltimore/USA

Jane Porter ~ Die Tochter von Professor Porter

Samuel T. Philander ~ Porter's Sekretär und Assistent

William Cecil Clayton ~ Tarzan's Vetter und Verehrer von Jane Porter

Esmeralda ~ Dienstmädchen der Porters

Hazel Strong ~ Janes Freundin aus Baltimore

King ~ Anführer der Meuterer auf der Arrow, der von Snipes ermordet wird

Snipes ~ genannt Rattengesicht, ermordet Black Michel und wird neuer Anführer der Meuterer auf der Arrow

Paul d'Arnot ~ Leutnant der Französischen Marine

Charpentier ~ Leutnant der Französischen Marine

Dufranne ~ Captain der Französischen Marine

Vater Constantine ~ Missionar in Afrika

Monsieur Desquerc ~ Experte für Fingerabdrücke

Robert Canler ~ Gläubiger von Janes Vaters und ein ungeliebter Freier

Kerchak ~ König des Affenstammes, bei dem Tarzan aufwächst

Tublat ~ Der Nachfolger von Kerchak

Kala ~ Gefährtin von Tublat und Tarzans Ziehmutter

Terkop ~ Tublats Sohn

1994 erschien im > KRANICHBORN VERLAG in Leipzig eine Neuauflage dieses Klassikers. Die Übersetzung stammt von Ruprecht Willnow und basiert auf der ungekürzten amerikanischen Originalausgabe. Für 1997 kündigte der Verlag eine 2. verbesserte Auflage an. Die Einband-Gestaltung sollte nach Vorlagen des Amerikaners Joe Jusko realisiert werden.


Lord John Greystoke wird im Dienst der Königin nach Britisch-Westafrika geschickt. Er läßt sich von seiner jungen Frau begleiten. Auf dem Schiff bricht eine Meuterei aus. Lord Greystoke und seine Frau werden an der Küste Afrikas abgesetzt. Hier bekommt Lady Greystoke einen Sohn. In der Wildnis völlig alleingelassen, versuchen die Greystokes den Gefahren des Urwaldes zu trotzen. Doch den stetigen Angriffen wilder Tiere sind sie nicht gewachsen. Lady Greystoke stirbt, und Lord Greystoke wird getötet. Aber auf wundersame Weise wird ihr Sohn gerettet. Und hier beginnt die eigentliche Geschichte des TARZAN von den Affen.

Im MÄRZ 2012 ist der König des Dschungels zurückgekehrt!

Die im > VERLAG WALDE+GRAF in Berlin erschienene TARZAN TRILOGIE vereint drei Burroughs Romane. Neben TARZAN BEI DEN AFFEN enthält der Schuber zwei Titel, die bisher noch nicht komplett ins Deutsche übersetzt wurden: TARZAN UND DIE SCHIFFBRÜCHIGEN (1941) sowie die 1964 postum veröffentlichte Geschichte TARZAN UND DER VERRÜCKTE. Illustriert sind alle drei Bände von Patric Sandri. Die Übersetzungen stammen von Ruprecht Willnow, Marion Hertle und Stephan Pörtner. Der letztgenannte Roman enthält zudem ein Nachwort von Georg Seesslen. Der Text der Erzählung Tarzan bei den Affen sollte somit deckungsgleich sein mit der Kranichborn-Ausgabe von 1994. Der Verlag Walde + Graf bzw. W+G bei Metrolit ist allerdings nicht der Rechtsnachfolger des Kranichborn Verlags. Für den Band Tarzan bei den Affen wurden beim Übersetzer Ruprecht Willnow lediglich die Rechte zur Wiederveröffentlichung eingeholt.


 Lord Greystoke, ein hoher Beamter des Britischen Empire, begibt sich im Mai 1888 an Bord eines Segelschiffs, um in Britisch-Westafrika eine neue Stelle anzutreten. Doch infolge einer Meuterei werden er und seine schwangere Frau an einem Küstenstreifen ausgesetzt: fernab jeder Zivilisation, am Rande eines riesigen Urwalds. Bedroht von wilden Tieren, baut Lord Greystoke für seine zukünftige Familie eine Hütte. Aber seine Frau stirbt kurz nach der Geburt ihres Sohnes, wenig später ereilt auch ihn der Tod und der Säugling bleibt schutzlos zurück. Die Affenfrau Kala entdeckt das Menschenkind, nimmt sich seiner an und nennt ihn Tarzan »Weiße Haut«. Tarzan wächst bei den Affen auf, wird deren »Anführer«, und bringt sich selbst Lesen und Schreiben bei, was von Nutzen ist, als er im Dschungel eines Tages zufällig auf Jane, die Tochter eines Wissenschaftlers trifft. Die beiden verlieben sich ineinander, und Tarzan, halb Wilder, halb Gentleman, muss sich zwischen einem Leben im Dschungel oder der Zivilisation entscheiden.

Die literarische Karriere des Dschungelhelden hat auf dem deutschen Buchmarkt ein Abenteuer der ganz besonderen Art erlebt. So sollte sich Tarzan in den Jahren 1924 bis 1927 mit beachtlichen Auflagen zunächst als ein Verkaufserfolg erweisen. In der Erzählung > TARZAN DER UNGEZÄHMTE beschreibt Edgar Rice Burroughs die Deutschen aber als gewissenlose und grausame Kolonialisten und sorgt damit für überaus kritische Pressekampagnen sowie Hetzschriften und infolgedessen für stark rückläufigen Absatz. Der Autor und sein deutscher Verleger Carl Dieck versuchen zwar alles, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken - zu spät. Nach nur drei Jahren sollte der Dieck-Verlag in Stuttgart mit dem achten Band seine Tarzan-Reihe notgedrungen einstellen. Die kritischen und inhaltlich verknüpften Titeln > TARZAN DER UNGEZÄHMTE und > TARZAN DER SCHRECKLICHE wurden bei Dieck übersprungen.

In den 1950er-Jahren hat der > PEGASUS VERLAG in Wetzlar diesen Umständen Rechnung getragen und die Übersetzungen vom > DIECK VERLAG teilweise übernommen und die kritischen Tarzan-Romane entsprechend entschärft. Aus den deutschen Kolonialtruppen wurden Sklavenhändler, Elfenbeinwilderer und Banditen, die plündernd und mordend das östliche Afrika heimsuchten. Einzig der Kranichborn Verlag in Leipzig hat sich Mitte der 1990er-Jahren mit seinen deutschen Übersetzungen an den englischsprachigen Originalausgaben gehalten.


Die Tarzan-Trilogie des Verlages Walde+Graf aus dem Jahre 2012 enthält neben dem Titel Tarzan bei den Affen zwei Deutsche Erstausgaben. In Tarzan und die Schiffbrüchigen (1941) verkörpern zwei skrupellose Deutsche die Bösewichte. Tarzan und der Verrückte (1940) kommt natürlich auch nicht ohne böse Schurken aus, jedoch lassen hier die Namen der finsteren und verschlagenen Ganoven auf andere Nationalitäten schließen.


Mit Tarzan bei den Affen hat Edgar Rice Burroughs vor 100 Jahren einen immer noch lebendigen Mythos und eine Ikone des Abenteuergenres geschaffen. Dabei ist der größte Pluspunkt dieser und der weiteren vielen Geschichten zweifelsohne Burroughs Erzählweise. Diese ist derart rasant, dass die Romanseiten nur so an dem Leser vorbeifliegen. Die zahlreichen Action- Szenen werden so anschaulich und doch flott geschildert, dass die Spannung deutlich zu spüren ist. Der Autor, der selbst nie einen Fuß auf afrikanischen Boden gesetzt hat, zeichnet ein so buntes, schillerndes und lebensnahes Gefühl des afrikanischen Dschungels, dass man sich in kürzester Zeit in den Beschreibungen der Urwälder, der Geographie und der Geräusche der wilden Natur verliert.

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